Lernziel:
Die Kinder werden für die Ausbeutung der Natur durch den Menschen sensibilisiert. – Es ist in Ordnung, wenn der Mensch die Natur nutzt. Aber wenn er sie zu stark ausbeutet, zerstört er seine eigenen Lebensgrundlagen.
Voraussetzungen:
Die Kinder sitzen im Kreis, in der Mitte ist Platz für das Spiel.
Company-Nr.:
Fische:- Ein Meer – z.B. ein großes Blatt Papier. Oder man nimmt ein langes Seil und legt damit ein Oval auf dem Fußboden, das Seil ist dann die Küstenlinie.
- 150 „Fische“ – das können z.B. Kieselsteine sein oder Knöpfe oder kleine Zettel aus buntem Papier.
- 6 Blätter Papier zum Bau von Fischerbooten.
- 6 x 5 Zettelchen, siehe Kasten.
Umsetzung:
Fischereispiel - Briefing
- Spielszenario:
- Fischereiwirtschaft auf den Weltmeeren
- Anfangsbestand: 50 Fische
- Ihre Rolle:
- Manager in großen Fischereiunternehmen (im Team)
- Ihre Aufgabe:
- wirtschaftlich erfolgreich sein - nach 5 Spielrunden
- die meisten Fische gefangen haben
- das beste Team bekommt einen Preis
Die Kinder sitzen im Kreis, in der Mitte das Meer mit 50 Fischen. Die Kinder werden in (maximal) sechs Gruppen eingeteilt, jede Gruppe ist ein Fischereiunternehmen. Zur Einstimmung baut sich jedes Unternehmen ein Fischerboot aus Papier. Dann stellt die Lehrperson die Ziele und Aufgaben des Spiels vor (siehe Abbildung).
Es wird betont, dass die Fischereiunternehmen in einem wirtschaftlichen Wettbewerb stehen! Ich verspreche dazu den Siegern gerne einen kleinen Preis (eine Süßigkeit).
Jedes Unternehmen darf in jeder Runde neu entscheiden, wie viele Fische es fangen will. Dazu bekommt jedes Unternehmen 5 Zettelchen (siehe oben).
Reproduktion des Fischbestandes:
- Nach Ablauf jeder Runde kann sich der Fischbestand wieder vermehren – verdoppeln. Wenn z.B. noch 15 Fische übrig sind, kommen 15 neue Fische hinzu.
- Aber es werden nie mehr als 50 Fische im Meer sein (dafür reicht z.B. die Nahrung nicht). Wenn also z.B. noch 30 Fische übrig sind, kommen (nur) 20 neue Fische hinzu.
Fischereispiel - Briefing
- Aufgaben
- Legen Sie fest, wie viele Fische Sie in der Runde fangen wollen!
- Notieren Sie das auf einem Zettel!
- Geben Sie den Zettel bei der Spielleitung ab!
- Nehmen Sie die gefangenen Fische entgegen!
- Viel Erfolg!
Zum Abschluss werden die Kinder noch einmal auf ihre nächsten Aufgaben eingestimmt, siehe Abbildung. Wenn alle die Regeln verstanden haben, beginnt das Spiel.
Erfahrungen:
In der Regel fischen die Kinder das Meer nach 2-3 Runden komplett leer. Dann wird das Spiel ausgewertet (siehe Abbildung unten, die beiden ersten Punkte).
Oft wünschen die Teilnehmer sich eine zweite Chance. Wenn genügend Zeit ist, sollten sie diese zweite Chance bekommen. Die Lehrperson kann dann z.B. ausdrücklich darauf hinweisen: Sprecht miteinander und überlegt gemeinsam, wie ihr das Meer schützen könnt!
Dauer:
ca. 20 Minuten + Reflexion.
Fischereispiel - Debriefing
- Im Spielsystem
- Sieger: Wie bewerten Sie Ihren Erfolg?
- Andere TN: Wie bewerten Sie den Zustand der Fischbestände?
... den Spielverlauf?
Was müsste ggf. für einen erfolgreicheren Spielverlauf verändert werden? Schlagen Sie konkrete Regel(änderunge)n vor!
- Meta-Ebene
- Inwieweit repräsentiert das Spiel die reale Welt - und was können wir aus dem Spiel über die reale Welt lernen?
- Was macht die Methode mit den TN in Bezug auf das Thema und die Lernziele?
- Inwieweit ist das Spiel für die Spielleitung handhabbar?
Hinweis:
Fortgeschrittene Lernende können mit diesem Spiel auch darüber nachdenken, warum der Mensch die Natur ausbeutet. Was sind die Ursachen / Triebkräfte? Was müsste sich ändern, um das zu unterbinden? (siehe Abbildung, die letzten Punkte) – Auf diese Weise setze ich das Spiel in Deutschland auch in der Bildungsarbeit mit Erwachsenen ein.
Quellen:
Spielidee und ausführliche Anleitung: eed ● Brot für die Welt: Fischereiwirtschaft ● Eine Arbeitshilfe für die Gemeindearbeit zur Studie „Zukunftsfähiges Deutschland in einer globalisierten Welt“
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"Simulationsspiele in der Bildung für nachhaltige Entwicklung" auf umweltschulen.de